Betrachtungen und spirituelle Impulse zu den Texten der Adventssonntage und der besonderen Feste:
Die Ordnung des Lesejahres A, der die Schrifttexte in den Sonntagsmessen 2011 folgen, erhält ihre besondere Prägung durch die Verkündigung des Matthäus Evangeliums. Dieser Text, der die Evangelien eröffnet, erschließt sich von seinem Schluss her, dem großen Missionsauftrag des Auferstandenen an seine Jünger:
„Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiss:
Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt!“ (Mt 28,19-20)
Geht es doch heute, da Glaube und Kirche alles andere als selbstverständlich sind, erneut um ein missionarisches Wirken in unsere Gesellschaft hinein. Andernfalls übernehmen dies andere.
Sonntag für Sonntag, Festtag für Festtag laden uns deshalb die Texte der heiligen Liturgie in diesem Jahr dazu ein, auf dem Weg des Glaubens und des Vertrauens voranzuschreiten, der zum Leben führt.
Die Betrachtungen über die 4 Adventssonntage sollen helfen in dieser geprägten Zeit, tiefer mit dem eigenen Glauben in Berührung zu kommen und Mut machen in der täglichen Nachfolge Christi, sich selbst ansprechen zu lassen und sich für den Herrn einzusetzen.
1. Adventssonntag:
Kyrie Text:
Herr Jesus Christus, du Fürst des Friedens, du sprichst Recht im
Streit der Völker. V./A.: Herr, erbarme dich!
Du wirst kommen mit großer Macht und Herrlichkeit.
V./A.: Christus, erbarme dich!
Du kommst zu einer Stunde, in der wir es nicht erwarten.
V./A.: Herr, erbarme dich!
1. Lesung: Jes 2,1-5
Die heutige Lesung aus dem Buch des Propheten Jesaja, findet sich fast wörtlich auch beim Propheten Micha.
Jesaja droht seinem Volk im 8. Jahrhundert vor Chr. das Gericht an. Entgegen dem Gesetz Gottes werden Arme unterdrückt und Schwache ausgebeutet.
Jesaja, der die Umkehr seines Volkes bewirken will, verwendet neben drastischen Gerichtsbildern solche der Hoffnung und des Trostes.
Das Bild der Völkerwallfahrt zum Zion, der, im übertragenen Sinn, zum höchsten aller Berge wird, drückt aus, dass alle Menschen sich nach Gottes Gebot richten. Gott wird zum anerkannten Richter zwischen den Völkern. So entstehen Gerechtigkeit und Frieden. Es ist Gottes Werk, dass Frieden möglich wird, nicht nur unter den Völkern, sondern auch im alltäglichen zwischen Mitarbeitern, Kollegen, Verwandten und Geschwistern.
2. Lesung: Röm 13,11-14a
Die ersten Christen erwarteten das Wiederkommen Christi in nächster Zukunft. Daher ist es ganz praktisch zeitlich gemeint, wenn Paulus sagt:
„Denn jetzt ist das Heil uns näher als zu der Zeit, da wir gläubig wurden!“
Auch Paulus war klar, dass niemand den Zeitpunkt weiß, wann Christus widerkommen wird. Der Apostel spielt mit dem Gegensatz von Nacht und Tag, Licht und Finsternis und vor allem von Schlafen und Wachen. Die Werke der Finsternis sind ein Mangel an Wachheit.
Was lenkt uns vom Wesentlichen ab?, Was vernebelt meine Sinne?
Legen wir die „Waffen des Lichtes an!“ damit wir Ihn erkennen, der mitten unter uns ist, in seinen Schwestern und Brüdern?!
Evangelium: Mt 24,37-44
Die Worte des heutigen Sonntags mögen uns gar nicht adventlich, gar
nicht heimatlich erscheinen. Sie sind eher harsch. Das Wort „Advent“, bezeichnet nicht nur die 4 Wochen vor Weihnachten; es bezieht unser ganzes Leben unter den Anspruch der Ankunft Gottes.
Es gibt keine Zeit, in der man vor einer solchen Begegnung „sicher“ ist und leben könnte, als gebe es Gott nicht.
„Wachet auf“, ruft uns die Stimme der Wächter sehr hoch auf der Zinne,
„wach auf, du Stadt Jerusalem!“. (GL 110,1-3)
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