Adventliches Brauchtum:
Das adventliche Brauchtum kreist um die Weihnachtserwartung (Adventskranz/-kalender, Herbergssuche, Frauentragen, Barbarazweige) andererseits findet sich auch vorchristliches Brauchtum zur Wintersonnenwende wieder (Luciatag, Weihnachtsmann, Väterchen Frost, Knecht Ruprecht).
Der Martinstag, 11. November:
Der Martinstag am 11. November (Grablegetag des hl. Bischofs Martin von Tours 11.11.389 n.Chr.) war der letzte Festtag vor der sechswöchigen Advents-Fastenzeit der gallikanischen Liturgie (Frankreich). Darum gab es Karnevalsbelustigungen wir vor Aschermittwoch zu Beginn der eigentlichen Fastenzeit. Noch heute beginnt die „fünfte Jahreszeit“ am 11.11. um 11.Uhr 11.
Auch die Martinsgans hat hier ihren Ursprung – als festliche Speise vor einer fleischlosen Zeit bis Weihnachten.
In einigen Gebieten des Bistums Mainz ist der 11. November traditionell Zahltag der jährlichen Pachtgebühren.
Der Adventskranz:
Erst in den 30 iger Jahren des vergangenen Jahrhunderts zieht auch der Adventskranz in die katholischen Gotteshäuser ein. Sein Ursprung liegt in häuslich protestantischem Winterbrauchtum Norddeutschlands. Er ist Zeichen der Huldigung an den Kommenden, was durch die schmückenden Zweige (Kranz=geflochtene Zweige) deutlich wird. Die 4 Kerzen sind Zählsinstrument.
Der Nikolaustag, 6. Dezember:
Dieser Tag erinnert an der hl. Bischof Nikolaus von Myra (Türkei). Wegen einer der zahlreichen Legenden die um sein Leben und Wirken kreisen, wie die Erweckung eines toten Schülers, als Schulpatron verehrt, war das „Kinderbischofsspiel“ im Mittelalter bis in die Neuzeit sehr verbreitet. Der Reformator Martin Luther wendet sich gegen Heiligenverehrung und daraus bedingtes Brauchtum und schafft seit
etwa 1535 n.Chr. jegliche Nikolaus Verehrung ab.
Statt dessen kommt als Geschenkgeber der „heilige Christ“, womit das Christkindbrauchtum und die Weihnachtsbescherung verbunden werden.
Seit Anfang des 19.Jahrhunderts wird die Nikolausgestalt säkularisiert – sie wird zum Weihnachtsmann, Santa Klaus (westlicher Kult) oder zum
„Väterchen Frost“ (östlicher Kult). Einher geht die Verweltlichung der christlichen Advents-und Weihnachtskultur.
Der Weihnachtsbaum:
Der Weihnachtsbaum wird als „Baum des Lebens“, als Paradiesbaum verstanden, von dem die „Früchte des Lebens“ gepflückt werden. Diese Früchte finden sich als Baumschmuck wieder:
-Äpfel, Nüsse usw.
Durch das Einwickeln in Goldpapier wurden sie aufgewertet und fanden schließlich in den sogenannten Christbaumkugeln ihre heutige Form.
Der Baum wird mit Kerzen geschmückt, und zwar in Parallele zur Osterkerze.
Parallelen zwischen Weihnachts-und Osterfestkreis:
An dem hier nur unvollständig aufgelisteten Brauchtum ist erkennbar, wie Elemente des Osterfestes auf das spätere Weihnachtsfest übertragen wurden.
- Adventszeit = Fastenzeit;
- drei Meßfeiern zu Weihnachten („heiliger Abend“, „heiligste Nacht“,
„Hirtenamt“) = drei Tage Ostertriduum („Gründonnerstag-letzes Abendmahl“, „Karfreitag“, „Osternacht“);
- Oktavtage an Neujahr zu Ehren der Gottesmutter Maria =
Weißer Sonntag;
- zweite Festfeier an „Erscheinung des Herrn“ (Hl.Drei Könige) = „Himmelfahrt Christi“;
- ursprüngliches Schlussfest „Maria Lichtmess“ = „Pfingsten“
Sint Nikolaas oder Sinterklaas ist auch der Stadtpatron von Amsterdam.
AntwortenLöschenBei uns kommt er mit dem Schiff aus Spanien.
Wie das so gekommen ist, kann man gerne Googlen.