Mittwoch, 28. Dezember 2011

Biographie von P. Friedrich Lorenz


In Maria, der „Morgenröte des Heils“, der „Arche des neuen Bundes“, dem „lebendigen Heiligtum unter den Menschen“, wie sie die Lauretanische Litanei nennt, hat dieser Weg in die Welt seinen Ausgangspunkt gefunden. Zugleich ist Maria die bleibende Kraftquelle, die es Menschen immer wieder ermöglicht, ihr Ja-Wort zu ihrer Berufung und ihrem Auftrag, Jesus zu folgen, nachzukommen.
Mariens Ja-Wort zur Botschaft des Engels, den Willen des himmlischen Vaters ungeteilt und mit ganzer Hingabe zu erfüllen, d.h. Gott gehorsam zu sein, erschafft die Welt und den Menschen neu. „Neuer Mensch in neuer Gemeinschaft“ bringt diesen Sachverhalt auf den Punkt. In Maria nimmt der Mensch an dieser Neuschöpfung teil – dann wird auch der letzte Feind, der Tod überwunden.Durch alle Zeiten der Kirchengeschichte sind es Menschen gewesen, die durch ihr Lebenszeugnis dieser Wahrheit Gottes, Glaubwürdigkeit verliehen haben und andere ermutigten, im Glauben treu zu bleiben und diesen Weg selbst zu beschreiten. Dadurch verändert sich Welt, verändern sich Menschen, wird Vergebung und Versöhnung zu einer menschlich erfahrenen Wirklichkeit.Von einem solchen Zeugen, der unter dem nationalsozialistischen Terror, seine Lebenshingabe als persönliches Sühneopfer in Verbindung mit dem Kreuzesopfer Christi verstand, möchte ich nun berichten.Sein Name: Pater Friedrich Lorenz, OMI.  Ein Seligsprechungsverfahren wartet auf seine Eröffnung. In das Martyrologium der Kirche des 20. Jahrhunderts, fand er bereits Aufnahme.
Eine Gedenktafel im Märtyrerdom zu Xanten, neben dem seligen Karl Leisner, dem seligen Bernhard Lichtenberg und anderer Blutzeugen, erinnert an ihn. Seine sterblichen Überreste sind auf dem Friedhof der Oblaten Patres in Hünfeld/Rhön, beigesetzt.

Friedrich Lorenz, Märtyrer im Dritten Reich, (1897-13.11.1944)
„Er vereinigte sein armes Tröpfchen Blut mit dem Blut des Erlösers Jesus Christus“

Hünfeld (Rhön) am 3. November 1947. Eine Beerdigungsprozession bewegt sich in Richtung des Oblatenfriedhofs. Ein Scholastiker trägt eine Urne mit der Asche von Pater Friedrich Lorenz: Soll es wirklich seine Asche sein?
Nach seinem Tod, den er ungerechterweise erlitten hat, muss man daran wohl zweifeln. Der Totenschein, unterzeichnet vom Bürgermeister von Gertrauden, bescheinigt die Echtheit. Pater Morsbach, der katholische Kaplan des Militärgefängnisses, schrieb am 1. September 1947: „Ich habe ihm vor seinem Tod versprochen, dass er ein christliches Begräbnis nach dem Ritus der katholischen Kirche erhalten wird. So soll es geschehen. Ich werde nie das Antlitz des Pater Lorenz vergessen, das am Ende seines Lebens so leuchtend und voller Kraft war. Seine letzten Worte auf dieser Erde machten mich glücklich. „Wir werden uns wiedersehen im Himmel!“

Wer war Pater Lorenz?

Friedrich, oder wie er in der Familie genannt wurde Fritz, war der Sohn des Postmeisters von Klein Freden, der täglich die Post zwischen Winzenburg und Lammspringe verteilte. Während Herr Lorenz diese Tour am 10.Juni 1997 machte, wurde sein Sohn Friedrich, als zweites Kind, geboren. Seine beiden Geschwister waren, der 1890 geborene Richard und die 1900 geborene Maria Magdalena. Richard Lorenz heiratete und hatte vier Kinder, Maria trat um 1919 bei den Benediktinerinnen ein und verstarb 1924, nachdem sie sich bei der Pflege eines Leprakranken, angesteckt hatte.
Die Familie Lorenz zog 1902 nach Hildesheim und bezog dort eine Wohnung in der Nähe der Pfarrkirche St. Bernward. Friedrich war 5 Jahre alt. Bald darauf wurde er Messdiener in dieser Pfarrei. Zwei Neupriester, die leiblichen Brüder Rudolf und Josef Knacksted, feierten im Jahr 1908, bzw. 1911, ihre Primizmesse in jener Pfarrkirche. Für die Messdiener
war es ein aufregendes Ereignis. Alle wollten Oblaten werden, wie die beiden Patres. Fünf von ihnen traten in das holländische Oblaten Kolleg St. Karl ein, aber nur Friedrich hielt durch und begann das Noviziat in St. Gerlach in Holland am 14. August 1916.
Er musste es wegen des 1. Weltkrieges unterbrechen. Am 21. September 1916 wurde er eingezogen. Es war der Vorabend der blutigen Schlachten von Verdun und an der Somme, wo hunderttausende von Soldaten, Alliierte wie Deutsche, ihr Leben ließen, oder als Kriegskrüppel in die Heimat zurückkehrten. Fritz wurde an die Front geschickt, wo er zweimal verwundet wurde. Für seine außergewöhnliche, menschlich kameradschaftliche Tapferkeit erlangte er den Rang eines Gefreiten und wurde mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet.

Rückkehr zu den Oblaten:

Sein Wunsch Priester zu werden, verstärkte sich durch die Kriegserfahrungen. Er wollte Ordensmann, Volksmissionar werden und Christus, dem einzigen Herrn, dienen. So begann er das Noviziat von neuem in Maria Engelport an der Mosel. Am 25. Juli 1920 legte er seine ersten Gelübde ab. Danach studierte er Theologie in Hünfeld (Rhön) und wurde am 6. Juli 1924 mit 17 Mitbrüdern zum Priester geweiht.
Im folgenden Jahr wurde er ins Rheinland ins Nikolauskloster versetzt. Die dortige Kommunität war eine Kommunität von Volksmissionaren. Seine Predigtausbildung verlief nach dem Motto: „Wirf ihn ins Wasser und er wird schwimmen lernen.“ Das freie Sprechen vor großen Massen fiel ihm schwer, es entsprach nicht seinem Wesen, wie er bitter einsehen musste. Nach Aufenthalten bei den Oblaten in Gelsenkirchen und im Saarland wurde er schließlich nach Stettin, in den Nordosten Deutschlands, versetzt. Die Katholiken bildeten die absolute Minderheit, nur ca. 4 % der einheimischen Bevölkerung.
Nach den „Goldenen Zwanzigern“ kam die Wirtschaftskrise und das Volk litt vor allem unter der Arbeitslosigkeit. Der Radikalismus der Arbeiter, die mit
„hartem Gesicht und kaltem Herzen auf der Straße standen“ wie es ein Mitbruder beschrieb, wuchs.
Jene Zeit sah auch das „Dritte Reich“ entstehen. Die ehemals „rote“ Mehrheit von Kommunisten und Sozialisten, wandelte sich in eine nationalsozialistische Mehrheit, die aggressiv und fanatisch war, nicht so sehr aus Überzeugung, sondern aufgrund der Not. Was die Menge wollte, war Arbeit und Brot, und das „Dritte Reich“ versprach beides.
                                                       
Wieder Krieg:

Die Situation in Deutschland verschlechterte sich. Am 14. August 1937 erhielt der Provinzial der Oblaten einen Brief mit der Aufschrift „vertrauliche Angelegenheit“, in dem stand: „Im Falle eines Krieges muss Pater Friedrich Lorenz als Militärkaplan Dienst tun. Lassen sie uns ihre Zustimmung wissen. Es wird gleichermaßen die Zustimmung des Bischofs von Berlin eingeholt!“ Jener hatte bereits zugestimmt. Dem Provinzial blieb keine Alternative.
Von Tag zu Tag wandelte sich die politische Provokation der Nazis mehr ins militärische und führte unausweichlich zur Verrücktheit des Krieges.
Am 26. August 1939 wurde Pater Lorenz als Militärkaplan eingezogen und einer Division der Infanterie zugeteilt. Der „fanatische Pazifist“, wie ihn ein Mitbruder nannte, fand sich über Nacht in einen Soldaten verwandelt. Er nahm seinen Dienst an, um den Soldaten die Seelsorge und die Teilnahme an den Sakramenten zu ermöglichen, zumal er auf diese Weise vermeiden konnte, selbst zu  den Waffen greifen zu müssen. Einige Monate später versicherte ein General, dass Pater Lorenz seine Pflichten hervorragend nachgekommen war und schlug ihn für eine Auszeichnung vor.

Vor allem Priester:

Tatsächlich hatte Pater Lorenz weit mehr getan, als seine Pflicht von ihm verlangte, wenn auch in einem anderen Sinn, als der General es meinte. Ein polnischer Priester schrieb auf, dass Pater Lorenz den polnischen Priestern in den besetzten Gebieten wertvolle und riskante Dienste erwies.
Ein Zeuge notierte:
„Mit der polnischen Bevölkerung Kontakt zu haben, besonders mit Priestern, war gefährlich für ihn. Er ermutigte sie, er warnte sie und er beriet sie, wie sie sich den deutschen Autoritäten gegenüber zu verhalten hatten. Er ermutigte die Pfarrer, nahe bei ihren Pfarrkindern zu bleiben, wie gute Hirten ihre Leiden mit ihnen zu teilen, auch wenn das bedeutete, das Leben zu riskieren. Die Leiden der Priester, die von der SA und SS verfolgt wurden, lagen Pater Lorenz schwer auf dem Herzen (…). Es waren viele polnische Priester, die er auf ihre Hinrichtung vorbereitete, wenn nichts mehr für sie zu tun war. Mir scheint, dass die göttliche Vorsehung ihn für diesen Dienst ausgewählt hat, wie den heiligen Vinzenz von Paul, in unserer Diözese Chelmo, die besonders hart getroffen war.“
Sooft es ihm möglich war, zog er sich in das Provinzialhaus zurück, um dort zu beten und mit seinen Mitbrüdern zusammen zu sein. Er berichtete ihnen von Schwierigkeiten, die er hatte, seinen Dienst auszuüben. Er blieb selten mehr als eine Stunde, um keinen Verdacht zu erregen.

Auf dem Leidensweg:

Während dieser ganzen Zeit verriet ihn nichts. Er übermittelte sogar Nachrichten hinsichtlich einiger Tatsachen, die die Nazis versuchten zu verschleiern. Wenn die Gestapo das bemerkt hätte, wäre er noch im selben Monat ausgeschaltet worden.
Wie alle anderen Ordensleute wurde er 1940 seines Offiziersranges enthoben und blieb von da an frei für den zivilen Dienst. Er nahm die Pastoral unter den Arbeitern im Gebiet von Stettin wieder auf. In der Pfarrei St. Johannes trifft er einige Vertraute wieder, darunter den Diözesankaplan Herbert Simoleit und einen österreichischen Monsignore, Prälat Dr. Carl Lampert, der Dank Einschreitens des Bischofs von Berlin aus dem Konzentrationslager Dachau, befreit worden war. Niemand von ihnen ahnte, dass die Gestapo einen Schlag plante, um den Klerus von Stettin auszuschalten. Um herauszufinden, wo und mit wem sie zusammenkamen, bediente sich die Gestapo eines Herrn Hagen,
eines 26 jährigen Österreichers, der sich im Pfarrhaus als Ingenieur einer Waffenfabrik vorstellte und sagte, dass er sich gerne einer kirchlichen Gruppe anschließen wolle. Als Beweis seiner „Kirchlichkeit“, zeigte er ein Empfehlungsschreiben seines ehemaligen Pfarrers aus Graz. Er war ein Spion.
Es scheint, dass die Gestapo, indem sie dieser Spur folgte, nur den Provikar Prälat Dr. Carl Lampert finden wollte. Aber sie fanden die Gruppe „Simoleit“, bekannt als „Mittwochsgruppe“, und sie starteten einen Überraschungsangriff am 4. Februar 1943 um 23.00 Uhr in der Nacht. Es wurden neben den 3 Priestern 39 andere Personen verhaftet.

Im Gefängnis:

Die Behandlung, die den Gefangenen zuteil wurde, war charakteristisch für die SS und die Gestapo. Während der ersten 10 Monate fanden endlose Verhöre statt, begleitet von Einschüchterungen, Drohungen und Folter. Woche um Woche verging in ständiger Beklemmung und ohne jegliche Hoffnung. Es gab keine konkrete Anklage und keinen öffentlich dokumentierten Prozess. Wenn sie es wagten eine Frage zu stellen, wurden sie geschlagen.
Während des Verfahrens von Torgau lobte der Vorsitzende den „Herrn Hagen“, dass er den „kriminellen Geist“ und den „Verrat“ der Gefangenen entdeckt hatte.
Es gab drei Anklagepunkte gegen sie:
1.     Feindliche Radiosender gehört zu haben;
2.     Die politische und-militärische Lage kritisiert zu haben;
3.     Hochverrat durch Feindbegünstigung.
Pater Lorenz gab zu, gelegentlich englisches Radio gehört zu haben, dennoch wies er die anderen Anklagepunkte zurück. Er hielt diese Aussage sogar noch aufrecht, nachdem er gefoltert worden war. Das er gefoltert wurde ist sicher. Das Blut, das auf seiner Kleidung bei der Wäsche gefunden wurde, beweist es.
Am 6. Dezember 1943 wurde Pater Lorenz mit Dr. Carl Lampert und Kaplan Herbert Simoleit ins Wehrmachtsgefängnis nach Halle verlegt. Nach einer ersten Verhandlung ging es Mitte Januar weiter nach Torgau, wo sie in Fort Zinna für den Prozeß beim Reichskriegsgericht zur Verfügung gehalten wurden. Dass sie mit ihrem „Vergehen“ vor das Kriegsgericht kamen, hatte damit zu tun, dass der „Mittwochskreis“ mehrheitlich aus Militärpersonen bestand, angeblich militärische Geheimnisse verletzt wurden – in Verbindung mit „Feindbegünstigung“. Äußerlich gesehen ging es ihnen hier wesentlich besser als in Stettin. Ab und zu durften sie an der heiligen Messe des Gefängnispfarrers teilnehmen, und es gelang ihnen, in der Zelle die Eucharistie zu feiern.
Am 24. Juli 1944 wurde schließlich der Prozess gegen die drei Hauptangeklagten in Torgau eröffnet. Seitens des Gerichts wurde alles unternommen um den Prozess gegen die Geistlichen geheim zu halten. Dennoch sind wir gut darüber informiert, da Pater Lorenz alles aufgeschrieben hatte, woran er sich erinnern konnte; sowohl die ungefähren Anklagen, als auch die Antworten des Gerichts. Diese Notizen werden im Archiv der Oblaten in Mainz aufbewahrt. Die Ankläger hatten sie nach der Hinrichtung zusammen mit den Briefen und anderen persönlichen Dingen dem Hausoberen geschickt, ohne sich dessen bewußt zu sein, was sie aus den Händen gaben.

Das Urteil:

Am 28. Juli 1944 um 11 Uhr vormittags wurde das Urteil verkündet:
Tod durch Enthauptung. Alle drei Anklagepunkte waren unter den damaligen
Umständen, Verbrechen, die die Todesstrafe fordern.
Der Richter, Werner Lueben, weigerte sich, der Anweisung der Nationalsozialistischen Sicherheitsbehörde zu gehorchen und die Todesstrafe gegen die drei Geistlichen zu verhängen, denn er hielt das für „Gerichtsmord“.
Dass sie Opfer dieses Gerichtsmordes wurden, sieht man klar an folgendem Zwischenfall während des Verfahrens. Der Staatsanwalt behandelte die drei Priester als Verbrecher, die von der Gesellschaft verabscheut wurden und assoziale Elemente waren.
Als die Anklage den Höhepunkt der Beleidigungen erreichte, erhob sich der vorsitzende Richter sehr zornig und sagte mit lauter Stimme:
„Das ist hier kein Fall von Verbrechern oder assozialen Elementen. Die Tragödie kommt nur daher, dass sie katholische Priester sind!“
Dieser Richter nahm sich aus Verzweiflung noch in der selben Nacht das Leben, wohl um nicht an diesem Urteil mitwirken zu müssen. Offiziell wurde behauptet, er sei bei einem Bombenangriff ums Leben gekommen.

Der Tod der drei Priester passt in die nationalsozialistische Strategie, die in einer Rede gegen die Kirche, die Priester und die Ordensleute verkündet wurde:
„Wir werden keine Märtyrer aus ihnen machen, sondern Verbrecher!“ (2.Mai 1937)




Zum letzten Gang:

Am 13. November 1944, 16.00 Uhr, erfolgte im Gefängnis zu Halle an der Saale die Hinrichtung der drei Stettiner Priester. Ein anderer katholischer Priester, der dort gefangensaß, hat sie von seiner Zelle aus miterlebt. Er versicherte, dass Pater Lorenz ruhig und gefaßt zum Schafott geschritten sei. Deshalb schrieb der Gefängnisgeistliche an den Bruder des Verstorbenen:
„Als Seelsorger dieser Anstalt habe ich ihren Bruder in den letzten Stunden Beistand geleistet. Er hat kurz vor seinem Hinscheiden mit großer Andacht seine Ordensgelübde erneuert und die heiligen Sakramente empfangen. Als Priester und Ordensmann hat mich ihr Bruder erbaut, besonders dadurch, dass er trotz der Umstände mit Gott und den Menschen versöhnt und ohne die geringste Verbitterung aus dem Leben geschieden ist.“
Eine Stunde vor der Hinrichtung verfasste Pater Friedrich Lorenz sein Testament:

Mein Testament:

„Es geschehe der heilige Wille Gottes!
Er wollte, dass ich nicht länger als 48 Jahre leben, nicht länger als 20 Jahre Priester sein sollte. Ich empfehle meine Seele der Barmherzigkeit, Güte und Liebe Gottes. Meinen Leib übergebe ich der Erde, von der er genommen ist.
Blut ist geflossen am Kreuze, Blut fließt auf unseren Altären als Erneuerung des Kreuzesopfers. Mit diesem Blut vereinige ich mein Tröpflein Blut zur Anbetung, Ehre und Verherrlichung Gottes, dem ich gedient habe,
zum Danke für alle Gnaden und Wohltaten, die ich empfangen habe, besonders für die Gnade der Geburt, der heiligen Taufe, der ersten heiligen Kommunion, der Oblation und der Priesterweihe;
zur Sühne für meine Sünden und die Sünden der ganzen Welt, besonders für jene, die ich nicht verhindert oder an denen ich gar schuldig bin;
zur Bitte um Gnade für mich und alle die mir lieb und teuer sind;
weiter bitte ich für alle Seelen, denen ich jemals habe Gutes tun dürfen und die sich meiner Fürbitte besonders empfohlen haben.
Ich sterbe als katholischer Priester und als Oblate der Unbefleckten Jungfrau Maria im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen!
Gelobt sei Jesus Christus und die Unbefleckte Jungfrau Maria. Amen!



„Mit dir erstürme ich Wälle, mit meinem Gott überspringe ich Mauern“ (Ps 18,30), ja sogar die Mauern des Todes, wird am Lebensbeispiel Pater Friedrich Lorenz OMI, in einer eindrucksvollen Weise Realität. Er hat sich von Christus und seiner Mutter führen und leiten lassen und uns ermutigt, diesen Glaubensweg selbst zu gehen.
Für uns und für die nachfolgenden Generationen. Das Blut der Märtyrer ist der Samen für den Glauben. Er steht nicht für sich selbst, sondern hat eine Botschaft  für uns Menschen heute. Einige Punkte sollen uns dies verdeutlichen:

1. „Über den eigenen Tellerrand hinausschauen!“.
- Frage: „In welche Lebenssituation hat mich der Herr gestellt?“
             „Was will mir Gott damit sagen?, Welche Botschaft und
              welchen Auftrag habe ich zu erfüllen?“
             „Für welche Menschen kann ich beten und ihnen so meine
              Solidarität zukommen lassen?“

2. Die Gemeinschaft von Gleichgesinnten suchen und fördern,
    damit der Glaube gemeinsam gestärkt wird. Das gemeinschaftliche                        
    Gebet kann eine große Hilfe sein.

3.Einen persönlichen Ort des Rückzugs haben, wo ich mich geborgen
   und geschützt fühle.

4.Immer wieder die persönliche Begegnung mit Gott suchen:
   Anbetung und Stille, um Gottes Stimme aus den vielen Stimmen des
   Alltags herauszuhören.

5.Im Gebet Menschen mit ihrer Lebens-und Leidensgeschichte in
   Stellvertretung vor Gott halten.

Friedrich Lorenz hat gezeigt, dass Gott Menschen braucht, die in der Lage sind, die Perlen, die im Acker verborgen liegen zu entdecken, sie zu heben und sie für andere Menschen zu erschließen.
Um ein Seligsprechungsverfahren für Pater Lorenz zu eröffnen ist es wichtig, ihn und seine Sendung bekannt zu machen. In diesem Sinn, füge ich eine Unterschriftenliste bei.
Advent heißt wachsam zu sein für Gottes Gegenwart in unserem Leben. Advent ist somit nicht nur die Zeit des Kirchenjahres, die auf Weihnachten hinführt; sie betrifft unsere gesamte Lebenszeit und möchte uns sensibel machen unser Ja-Wort zu sprechen, wenn der Herr ruft und kommt. 


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